Liberating  Gelsenkirchen

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Luftschutz

Anstecknadel Anstecknadel "Luftschutz tut Not"

Als während des ersten Weltkrieges deutsche Zeppeline erstmals Bombenangriffe auf die Bevölkerung Londons durchführten, begann in der noch jungen Geschichte des Luftkrieges das Kapitel des Bombenkrieges.

Fortan mussten nicht nur die Soldaten an der Front, sondern auch die Zivilisten in der Heimat Luftangriffe fürchten und vor diesen möglichst effektiv geschützt werden. Bereits im April 1933 gründete Hermann Göring den Reichsluftschutzbund als Teil des Reichsluftfahrtsministeriums (einer sehr blumigen Umschreibung für "Luftwaffe"). 

Mitte der 1930er Jahre war der Luftschutz allgegenwärtig: Mit eigenen Produktreihen und großen Ausstellungen wurde die Bevölkerung auf die bevorstehenden Gefahren des Bombenkrieges geradezu eingeschworen. Noch heute finden sich leicht die Hochbunker im Stadtgebiet und etwas versteckter die zahlreichen Einmannbunker.

Neben Bunkern gibt auch ein weiteres Überbleibsel des Luftschutzes, dass uns heute fast jeden Tag auf der Straße (meistens im Rückspiegel) begegnet: Das Blaulicht. Eingeführt im Jahre 1933, im Rahmen von Verdunkelungsvorgaben, ist das Blaulicht bis heute geblieben. Der Grund dafür war schon damals die Sichtbarkeit aus der Luft. Blaues Licht hat die höchste Streuung in der Atmosphäre und wird daher aus großen Höhen nicht mehr wahrgenommen. Aber grübeln Sie beim nächsten Mal Blaulicht im Rückspiegel nicht zu lang über die Herkunft nach, sondern denken bitte an die Rettungsgasse!

Führer durch die große Luftschutzausstellung Gelsenkirchen.


Merkblatt für Hilfeleistung bei Gaserkrankungen

Gezeichnet von den Erfahrungen mit Giftgasen im Ersten Weltkrieg spielte die Behandlung möglicher Gasopfer immer eine große Rolle im Luft- und Zivilschutz.

Mit Merkblättern wie diesem konnte Jederman schnell und einfach die Grundsätze zur Behandlung von Gasopfern erlernen.


Was tue ich im Ernstfall?

Dieses kleine Heftchen sollte der Bevölkerung das Verhalten in den verschiedenen Notsituatonen näher bringen. Schon der Herausgeber macht klar, dass dieses Heftchen jedoch viel mehr der Indoktrinierung der Bevölkerung dienen sollte, als tatsächlich der Hilfestellung.

Kernthemen waren dabei neben dem Luftschutz aber auch die Verhaltensregeln gegenüber feindlichen Soldaten, Geheimhaltung, bis hin dazu seine Nachbarn unter Beobachtung zu halten, ob diese möglicherweise Spionage begehen.

Spannend ist das beiliegende Faltblatt mit Angaben zu den Besitztümern, aber auch Absperrhähnen für Gas und Wasser, sowie der Angabe der nächsten Angehörigen der Wohnungs-Hausinhaber.


Luftschutzmerkblatt für die Bevölkerung

Diese Merkblätter sollten auf Pappe geklebt in jedem Hausflur hängen. Die darin enthaltenen Hinweise auf das Verhalten im Ernstfall sollten der Bevölkerung als Leitfaden dienen.


Luftschutz-Hausapotheke mit Luftschutzhelm und Einheits-Luftschutzhandspritze

Ebenfalls gedacht, um in Hausfluren aufgehangen zu werden, war die Luftschutz Hausapotheke gefüllt mit allen wichtigen Utensilien für die Versorgung leichterer Verletzungen. Oftmals wurde der Inhalt an die persönlichen Umstände angepasst.

Davor befindet sich der Diensthelm des Luftschutzes, der sogenannte "Gladiator"-Helm und eine Einheits-Luftschutzhandspritze. Diese Handspritze sollte im Brandfalle Wasser aus Eimern pumpen.


Kleine Luftschutz-Hausapotheke mit Volksgasmaske für Kinder

Die kleine Schwester der Luftschutz-Hausapotheke. Im Inhalt weitgehend mit der größeren Apotheke identisch, war sie für den schnellen Zugriff und zum Mitführen gedacht.

Auf der Apotheke liegt eine Volksgasmaske für Kinder mit Anleitung.


Taschenlampe mit Verdunkelungsfunktion

Um die strikten Vorgaben zur Verdunkelung einzuhalten, wurden Taschenlampen während des Zweiten Weltkrieges mit Blenden gefertigt, damit das Licht nur nach unten geleitet wird.


Tüte für Löschsand und Ratgeber für die Brandbekämpfung

Im Falle von Bränden ausgelöst durch Phosphor, beispielsweise durch Brandbomben, war Sand das einzige effektive Löschmittel und sollte an zentralen Punkten, ebenso wie Löschwasser, in der Wohnung gelagert werden.


Luftschutz-Gasmaske

Ähnlich der Gasmaske für die Truppen der Wehrmacht, war der Filter dieser Maske einzig für den Einsatz im Luftschutz ausgelegt. Für den Transport der Gasmaske diente eine Dose, im Einsatz wurde die Maske jedoch häufig um den Hals gehangen und somit griffbereit getragen.


Luftschutz-Handsirene

Zusätzlich zu den großen elektrischen Sirenen auf den Dächern der Stadt, waren die Luftschutzwarte in Wohngebieten auch mit verschiedenen Handgeräten ausgestattet, um im Falle eines Stromausfalles die unmittelbare Nachbarschaft zu warnen. Bei dieser Handsirene handelt es sich um die kleinste Ausführung, welche jedoch im Klang deutlich lauter ist, als die geringe Größe vermuten lässt.

 

Feuerlöscher

Bei diesem Feuerlöscher handelt es sich um einen originalen Pulverlöscher mit Druckluftkartusche aus dem Jahr 1944. Er ist zu ca. 3/4 mit Pulver gefüllt und auf der Kartusche ist ebenfalls noch Druck. Die effektive Reichweite liegt bei ca. 5 Metern.

Auf dem Feuerlöscher befindet sich ein Ratgeber für den Hausgebrauch, um Verbände anlegen zu können.


Schnittmusterbogen für Tragetasche Volksgasmaske und Leitsätze für den Luftschutz

Natürlich sollte die immer allgegenwärtigere Volksgasmaske auch entsprechende der Mode der Zeit mitgeführt werden. Mit diesem Schnittmusterbogen konnte in kürzester Zeit eine unauffällige Tragetasche angefertigt werden.

Mit im Bild ist die Broschüre zu Leitsätzen im Luftschutz. Mit diesem Heftchen sollte der Leser dazu angehalten werden auf den Luftschutz zu achten.

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